Microsoft Ignite 2022

Die Microsoft Ignite hat weltweit vom 12.-14. Oktober stattgefunden und mit Ankündigungen, Sessions und Talks zu den Neuerungen der Microsoft Technologien und Produkte begeistert. 

Satya Nadella, CEO von Microsoft, hat mit einer digitalen Keynote, jeder Menge Ankündigungen und dem Thema "Do more with less" das Event eröffnet.

Die fünf Eckpfeiler des Events wurden als

1. Be data-driven and optimize with Azure
2. Deliver efficiency with automation and AI
3. Innovate with a cloud developer platform
4. Re-energize your workforce with Microsoft 365 und
5. Protect everything, everone, everywhere

vorgestellt, mit einem prägnanten Fokus auf das Thema des Events "Do more with less".


Im folgenden werden die wichtigsten Punkte der Neuerungen dieser fünf Eckpfeiler aufgegriffen und näher erläutert.

1. Be data-driven and optimize with Azure

Jede technische Lösung bedarf einer entsprechenden Infrastruktur, damit sie funktioniert. Daher beginnt alles mit der Infrastruktur und Microsoft stellt mit Azure eine vielfältige Cloud-Computing Plattform zur Verfügung.

Der offensichtliche Vorteil bei der Verwendung von Cloud-Computing Plattformen liegt in der nahezu grenzenlosen Skalierbarkeit und der gleichzeitigen Begrenzung der Kosten, auf lediglich das, was man selbst auch in Anspruch nimmt. Hinzu kommt noch der reduzierte operative Aufwand, da keine Infrastrukturen und Rechenzentren mehr selbst betrieben werden müssen. Microsoft betreibt Azure Rechenzentren in multiplen Regionen rund um die Welt, sodass Workloads immer da zur Verfügung gestellt werden können, wo sie benötigt werden. Bei Bedarf auch in einer hochverfügbaren Konfiguration.

Mit Azure Arc bekommt man die Möglichkeit noch einen ganzen Schritt weiter zu gehen und kann auf unkomplizierte Art und Weise die Cloud zur Hybrid-Cloud erweitern, indem man Server und Kubernetes Cluster außerhalb von Azure mit ihren Funktionen und Services in die mächtige Verwaltung der Azure Cloud integriert.

Workloads der meisten Architekturen können mit Azure betrieben werden, so werden neben den gängigen x86 und amd64 Architekturen, dank der performantesten in der Cloud verfügbaren ARM-CPUs, auch ARM Architekturen unterstützt. Performance bekommt man mit Azure nicht nur in Form von CPUs, sondern auch Storage ist äußerst performant und liefert selbst für die kritischsten Workloads mit konstanten Anforderungen an Latenzen von unter 1 ms die erforderliche Leistung.

Mit Elastic SAN wird nun sogar das weltweit erste cloudnative und vollständig verwaltete SAN in einer Public Cloud angeboten, sodass SAN Architekturen und Workloads einfach migriert werden können, ohne das ein Refactoring notwendig wird.

Dank Confidential Computing ermöglicht es Azure Daten beim Computing zu verschlüsseln, so dass auch Azure selbst als der Betreiber mit direktem Zugang zur Hardware keinen Zugriff auf die Daten bekommen kann. Dies sorgt für verschlüsselte Daten in den Zuständen at rest, in transit und in use. Ermöglicht wird die Verschlüsselung der Daten in use durch confidential-computing-fähige CPUs von AMD und Intel, sowie GPUs von NVIDIA. Confidential Computing ist verfügbar für VMs, als auch AKS Node-Pools.

Anhand der Microsoft Intelligent Data Platform ermöglicht es Azure Kunden ihre Daten in unterschiedlichen Datenbanken, wie z.B. SQL oder Cosmos DB zu speichern, diese Daten mit Azure Synapse mächtigen Analysen zu unterziehen und mit Microsoft Purview eine ausgeklügelte Data Governance Strategie zu etablieren. Hierdurch schafft Microsoft es, eine ganzheitliche und lückenlose Intelligent Data Platform bereitzustellen.

2. Deliver efficiency with automation and AI

Mit kaum einem dieser fünf Eckpfeiler gelingt "Do more with less" besser als mit Automation und AI. Auch in diesem Themengebiet hat Microsoft allerhand Neuerungen, die Kunden dazu in die Lage versetzen, mehr zu erreichen und dabei weniger Aufwand betreiben zu müssen. Dabei reichen die Möglichkeiten der Azure Platform beim Thema AI und Machine Learning von der Aufbereitung der Daten, über das Training und Deployment, bis zum Management der Modelle.

Mit dem neuen Azure Container for PyTorch und dem Responsible AI Dashboard bekommen Data Scientists und Entwickler die Tools zur Hand, welche sie auf die beste Art und Weise dabei unterstützen mehr zu erledigen und dabei weniger Aufwand zu betreiben.

Mit der erweiterten Partnerschaft zwischen Microsoft und OpenAI werden nach und nach weitere Features von OpenAI in die Platform integriert und ausgewählten Kunden zur Verfügung gestellt. Angeteasert wurde u.a. Codex als eine künstliche Intelligenz, welche dazu in der Lage ist, Code auf Basis einer mit natürlicher Sprache geschriebenen Aufgabe eigenständig zu erstellen und zu debuggen, bis der Code fehlerfrei ist. Definitiv eine eindrucksvolle Demo mit viel Anwendungspotenzial für zukünftige Projekte. Außerdem können Kunden dank der Dall-E 2 Integration Content in Form von Bildern aus einer Beschreibung in natürlicher Sprache erstellen.

Des Weiteren gibt es spannende Verbesserungen bei den Azure Cognitive Services im Bereich der Sprache und Computer Vision. Azure Cognitive Service for Language unterstützt nun eine noch natürlichere Spracherkennung und ebenso eine natürlichere Generierung von Sprache für effizientere Dokumenten- und Konversationsdigitalisierungen. Außerdem ist das Language Studio jetzt allgemein verfügbar und kann von interessierten Kunden genutzt werden. Computer Vision bekommt u.a. ein aktualisiertes Modell zur Erkennung von Bildinhalten, um noch mehr Details aus den Bildquellen liefern zu können und so Kunden z.B. beim digitalen Asset Management oder Schaffen von Barrierefreiheit zu unterstützen.

Diese performanten AI Technologien werden sich im neuangekündigten Microsoft Designer wiederfinden, um auf einfachste Art und Weise Kunden dazu zu befähigen, neuen Content zu erstellen.

Nicht zuletzt hat auch der Azure Form Recognizer Pflege bekommen und bietet mit einem vorgefertigten Modell die Möglichkeit vertragsspezifische Inhalte, wie z.B. Parteien und Zahlungsinformationen, automatisiert aus Dokumenten zu extrahieren und das in 275 Sprachen. Die Funktion befindet sich aktuell in der Preview.

3. Innovate with a cloud developer platform

Auch in der Welt der Entwickler werden mächtige AI Technologien aufgegriffen, um "Do more with less" zur Realität werden zu lassen. So ist beispielsweise Codex bereits Bestandteil von GitHub Copilot und ermöglicht Zeiteinsparungen von bis zu 55% beim Coding gegenüber einem herkömmlichen Coding Ansatz.

Und die beeindruckenden AI Technologien werden ebenso im Low-Code/No-Code Bereich angewendet und finden ihren Weg zur Power Platform. So können z.B. Power Apps von handgezeichneten Skizzen oder aus der schriftlichen Beschreibung mit natürlicher Sprache erstellt werden. Aber nicht nur Power Apps profitieren von diesen Neuerungen, sondern auch Power Automate ermöglicht es durch die Beschreibung mit natürlicher Sprache den richtigen Workflow aufzusetzen. Bei all dieser Automatisierung durch AI bleiben noch ausreichend To-Do's, wie z.B. die Anbindung von Datenkonnektoren und der Feinschliff der Apps und Workflows.

Mit dem neuen Microsoft Syntex werden AI Builder und Power Automate Fähigkeiten genutzt um Daten zu lesen, zu klassifizieren, zu indizieren und die Daten dort bereitzustellen wo sie grade benötigt werden. Microsoft Syntex bietet darüber hinaus Möglichkeiten die Sprache von Dokumenten zu erkennen und diese Dokumente massenhaft und automatisiert in eine beliebige Sprache zu übersetzen. Zusätzlich bietet Syntex Zusammenfassungen zu Dokumenten sowie E-Signaturen an.

4. Re-energize your workforce with Microsoft 365

Microsofts Work Trend Index zeigt klare Trends auf, wobei 87% der Angestellten sagen, produktiv zu arbeiten und lediglich 12% des Managements voll darauf vertrauen, dass ihre Angestellten produktiv sind. Ein wichtiger Aspekt hierbei, welcher gerade in letzter Zeit zum strittigen Thema geworden ist: Holt oder zwingt man seine Angestellten ins Office? Die Zahlen sprechen eine klare Sprache, denn 73% der Mitarbeitenden brauchen einen besseren Grund ins Büro zu kommen als nur eine Regel oder Richtlinie, wobei 84% gerne ins Büro kommen, um den sozialen Kontakt zu haben. Man sieht also den klaren Trend, dass die Menschen im Fokus der Arbeit stehen.

Und das ist es, wo Microsoft 365, Microsoft Teams und Microsoft Viva als Technologien ansetzen, um ein Unternehmen bei der digitalen Transformation weiterhin zu unterstützen.

Mit der neuen Microsoft 365 App kommen alle Daten zu Personen, Dokumenten und Meetings zusammen und werden übersichtlich und dann, wenn sie benötigt werden, dargestellt.

Microsoft Teams bekommt mit der Einstellung zur Meeting-Vertraulichkeit und der intelligenten Zusammenfassung zu Meetings Premium Features, welche die Zusammenarbeit weiter erleichtern und fördern, denn wer schreibt schon gerne das Meetingprotokoll und verzichtet darauf sich ganz auf das Wesentliche zu fokussieren. Und weil mit Microsoft Teams Menschen von überall aus zusammenkommen können, um zusammenzuarbeiten, geht das demnächst auch aus dem Metaverse Meta Quest. Eine praktische Ergänzung hierzu sind die neuen Microsoft Mesh Avatare für Microsoft Teams, welche sich nun in Private Preview befinden und es ermöglichen, in einem Meeting Präsenz zu zeigen ohne die Kamera aktivieren zu müssen.

Um das Erlebnis der Zusammenarbeit abzurunden hat Microsoft Places angekündigt. Mit Places steht ab nächstem Jahr eine ausgeklügelte und in die Welt von Microsoft 365 integrierte Lösung zur Verwaltung von Räumen und Arbeitsplätzen mit dem Mehrwert von Sinnhaftigkeit und Sozialisierung zur Verfügung.

Mit der stetigen Weiterentwicklung von Microsoft Viva werden ebenfalls die Ziele einer digitalen und verteilten Workforce unterstützt, indem z.B. allen die Unternehmensziele und deren Erreichung transparent kommuniziert werden können, sodass jeder weiß, auf welches Ziel hingearbeitet wird und wie der aktuelle Stand ist.

5. Protect everything, everone, everywhere

Nach wie vor eine der Top Prioritäten, wenn nicht die Top Priorität von Unternehmen, ist die IT-Security. In Zeiten großer Agilität und Verbundenheit mit anderen Unternehmen, wird es zunehmend schwieriger den eigenen Security Perimeter zu überwachen und zu schützen. Das ist der Punkt, an dem der Microsoft Security Stack, bestehend aus Entra, Purview, Priva, Intune, Defender und Sentinel ins Spiel kommt. Übrigens sind die Lösungen aus dem Microsoft Security Stack führend auf ihrem jeweiligen Gebiet oder zumindest als Leader im Gartner Magic Quadrant aufgeführt. Im Rahmen der Ignite Ankündigungen haben auch die Security Lösungen Aufmerksamkeit bekommen und so wurde u.a. das Security Posture Management von Microsoft Defender for Cloud verbessert, womit das Security Posture Management für Azure, Muli-Cloud und hybride Umgebungen ermöglicht wird.

Auch für DevOps Engineers und Entwickler wurde mit dem Micorsoft Defender for DevOps ein neues Security Tool eingeführt, wodurch man in die Lage versetzt wird, GitHub und Azure DevOps Repositories automatisierten Security Checks zu unterziehen. So ist der Defender for DevOps z.B. dazu in der Lage, den Code auf "festverdrahtete" Secrets zu prüfen und darauf hinzuweisen, wenn ein Secret im Code gefunden wird.

Wenn wir wieder einen Blick auf die agile und verbundene Organisation werfen, wie wir sie heute meist vorfinden, dann ist Zeit ein entscheidender Faktor bei der IT-Security. Umso wichtiger ist es, schnell auf Cyberattacken reagieren zu können. Mit dem neuen Automatic Attack Disruption Feature für Microsoft Defender bekommt man die Möglichkeit, seinen Security Perimeter automatisiert und in Maschinengeschwindigkeit vor Cyberattacken, z.B. mit lateraler Bewegung und Verschlüsselung durch Ransomware, zu schützen.

Heutzutage ist der Zugang zu fast jeder Ressource nur einen Login entfernt, deshalb ist es umso wichtiger eine solide Cyber-Hygiene zu haben und diese umschließt auch die Bereitstellung von digitalen Identitäten, also Benutzerkonten. Mit Microsoft Entra Identity Governance stellt Microsoft die passende Lösung zur Verfügung, um den richtigen Personen den richtigen Zugriff, auf die richtigen Ressourcen, zur richtigen Zeit zu geben.

Recap: Microsoft Ignite 2022 in Seattle

Die Microsoft Ignite als Event zusammengefasst hat mit vielen spannenden Sessions, Talks, Announcements und Labs aufgewartet und live vor Ort in Seattle überzeugt. Mit der Partnerexperience, dem Rahmenprogramm und der Verpflegung hingegen hat die Microsoft Ignite 2022 leider nicht glänzen können.

Im Rahmen der Ignite gab es durchaus noch viele weitere spannende Ankündigungen, welche sicherlich den Rahmen dieser Zeilen sprengen könnten. Daher stehen Ihnen die Experten der HanseVision sehr gerne mit ihren jeweiligen Skills und Updates zu den für Sie relevanten Produkten und Technologien mit Rat und Tat zur Seite.

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Bild von Pascal Plaga
Pascal Plaga Pascal Plaga ist bei der HanseVision als Consultant im Bereich Microsoft Azure und Cloud Security tätig und begleitet Kund:innen auf diesen Gebieten bei ihrer digitalen Transformation. Mit über 10 Jahren an Berufserfahrung und diversen Zertifizierungen, bringt er viel Erfahrung in diesen Bereichen mit und ist in der Lage auch komplexe Kundenanforderungen in erfolgreiche Projekte zu überführen. Alle Artikel des Autors

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